Bildung und Beschäftigung in Australien sind heute stark im Wandel begriffen. Die Nachfrage heimischer und ausländischer Studenten beeinflusst die Prioritäten, die Bildungsinstitutionen bei der Verteilung ihrer Geldmittel setzen. Dies bringt Innovationen im Bereich der Bildung mit sich, die ihrerseits grossen Einfluss auf die Arbeitswelt nehmen.

Höhere Bildung ist zu einer essentiellen Komponente der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Struktur Australiens geworden. Im Laufe der letzten zehn Jahre hat das Bildungssystem seine Ausrichtung auf die Elite aufgegeben und sich allen Bevölkerungsschichten geöffnet. Eckpunkte der in den letzten Jahren verfolgten Strategie waren eine verstärkte Internationalisierung und professionelle Entwicklung, die Konzentration von Forschung und Ausbildung in der Forschung, die Zusammenarbeit neuer verschiedenen Bildungs- und Ausbildungsbereiche sowie die Nutzung der Informationstechnologien in Lehre und Forschung.

Auch weiterhin finden in der australischen Bildung bedeutende Veränderungen statt. So haben Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie, zum Beispiel in der Informations- und Biotechnologie, weitreichende Auswirkungen auf die industrielle Entwicklung und die Unterrichtsinhalte der Bildungsinstitutionen. Der neue Bedarf von Wirtschaft und Industrie an einer Kombination technischer, organisatorischer und unternehmerischer Fähigkeiten stellt neue Anforderungen an die Programme der Bildungseinrichtungen.

Die australische Regierung sieht sich verpflichtet, die Qualität der Hochschulen zu gewährleisten. Um einen hohen Standard aufrechtzuerhalten, hat die australische Regierung zusammen mit den Bundesstaaten und Territorien sowie dem Universitätssektor eine Reihe von Initiativen entwickelt. Dazu gehört die Einführung einer regelmässigen Qualitätskontrolle durch die Australian University Quality Agency, die 2001 ihre Tätigkeit aufnehmen und die in- und ausländischen Aktivitäten der australischer Hochschulen überprüfen wird.

Verstärkt bieten die Universitäten Postgraduiertenstudiengänge und Programme zur beruflichen Weiterbildung an, da viele, die schon im Berufsleben stehen - Manager genauso wie Arbeiter - immer öfter nach Möglichkeiten suchen, sich durch zusätzliche Qualifikationen beruflich zu verändern oder ihre Karriere voran zu bringen. Das wachsende Angebot an Online-Kursen und Online-Diensten mit speziellen Lernprogrammen wie auch zahlreiche Innovationen im Universitätsbereich sorgen für mehr Flexibilität bei der Gestaltung und Verbreitung von Bildungsangeboten und ermöglichen engere Verbindungen zwischen den Bereichen Industrie und Bildung.

Bei allen Aktivitäten unterhalten die australischen Universitäten wichtige internationale Beziehungen - von individueller Zusammenarbeit in der Forschung bis hin zu Joint Ventures mit Universitäten anderer Länder.

Im Jahr 2000 wird die australische Regierung einen Betrag von 5,7 Milliarden $ an Zuwendungen für 40 höhere Bildungseinrichtungen zur Verfügung stellen. Darin enthalten sind 5,1 Milliarden $ für Betriebsstipendien und 39,4 Millionen $ für Kapitalvorhaben und ein Forschungsprogramm, das sich auf 445,5 Millionen $ beläuft.

Die australische Regierung hat sich im Hinblick auf die Hochschulbildung eine Reihe von Zielen gesetzt, u.a.:

Die Erweiterung der Zugangsmöglichkeiten für alle, die von einer Universitätsausbildung profitieren können 
Mehr Flexibilität bei den Bildungseinrichtungen, um den Herausforderungen der globalisierten Welt und der neuen Technologien begegnen zu können 
Eine grössere Auswahl von Möglichkeiten für jeden einzelnen, die Ausbildung zu erhalten, die seiner Situation gerecht wird, und zwar am geeignetsten Ort, zum günstigsten Zeitpunkt und auf bestmögliche Art und Weise 
Eine grössere Vielfalt und stärkere Vernetzung von Bildung, Ausbildung und Arbeit , die den Zugang zu einer breiten Auswahl von Angeboten erleichtert und Menschen in verschiedenen Lebensabschnitten offen steht 
Die Förderung einer erfolgreichen Beteiligung von Studenten an multikulturellen Gruppen, einschließlich der indigenen Australier. 
Öffentlich finanzierte Universitäten sind verpflichtet, Pläne für Qualitätsgarantien und Verbesserungen, für Gleichberechtigung und für die Bildung der indigenen Bevölkerung zu entwickeln, die jährlich veröffentlicht werden.